Das Posthum-Leben der Nazi-Propaganda. Filme der Nachkriegszeit über das Warschauer Ghetto
DOI:
https://doi.org/10.17892/app.2016.0002.17Schlagworte:
Marek Edelman, Warschauer Ghetto, Nazi-Propaganda, Nachkriegsfilm, Voice-over, Re-editing, animated documentary, CGI, HolocaustAbstract
NS-Filmmaterial aus dem Warschauer Ghetto bestimmt das visuelle Gedenken an den Holocaust auf Kosten der Verharmlosung seiner ideologischen Färbung. Verschiedene Methoden wurden angewandt, um die Festlegung durch die vorgefundene Ideologie zu überwinden: Die Umbearbeitung von Filmmaterial mit einem zusätzlichen Voice-Over-Narrativ; die Anwesenheit eines Experten, der durch seine fachliche Kompetenz den Wahrheitsgehalt des Materials als historisches Abbild des Ortes in Frage stellen kann; kinematografische Konventionen; neue Technologien der digitalen Bildbearbeitung sowie ein Animierte Dokumentarfilm. Die Filme, von denen hier die Rede ist, wurden von polnischen Dokumentarfilmern produziert, wobei einige internationale Produktionen für Vergleichszwecke hinzugenommen wurden. Der Aufsatz stellt einen historischen Überblick der kinematografischen Annäherungen an das übernommene Bildmaterial im Sinne einer found footage dar: Von einem Sich-Verlassen auf den Voice-Over-Kommentar, wie wir es aus Wochenschauen kennen, bis hin zum offenen Zweifel am Wahrheitsgehalt der NS-Darstellungen. Abschließend wird ein animierter Dokumentarfilm über das Warschauer Ghetto vorgestellt, der die bis dahin verwendeten Methoden des Umgangs mit dem filmischem Erbe der NS-Propaganda herausfordert.
Table of contents image from Jolanta Dylewska, Kronika powstania w getcie warszawskim wg Marka Edelmana, 1993. Image courtesy of the director.
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