Selbstmord im Film: Darstellung von weiblicher Arbeit im jugoslawischen Neuen Film
DOI:
https://doi.org/10.17892/app.2019.0009.156Schlagworte:
Neuer Jugoslawischer Film, Sozialismus, Repräsentation, Gender, Frauenfiguren, Arbeit, Selbstmord.Abstract
In diesem Artikel untersuche ich Darstellungen von Selbstmord berufstätiger Frauen im jugoslawischen Neuen Film (Novi Film). Ich untersuche warum weibliche Protagonistinnen, die sich durch ihre Teilnahme am Erwerbsleben emanzipieren, schließlich durch ihren Selbstmord in den untersuchten Filmen entmachtet werden. Warum wird die weibliche Berufssphäre in den Filmen aufgrund sexueller Belästigung oder als Ort der enttäuschendsten Erfahrungen als Gefahrenquelle dargestellt? Diese Erzählungen widersprechen dem sozialistischen Diskurs über die Gleichstellung der Geschlechter, der jugoslawische Frauen ermutigte, einer Arbeit nachzugehen. Mit Hilfe eines Close Readings betrachte ich zwei Fallstudien aus einer kritischen feministischen Perspektive. Ples v dežju/Dance in the Rain (Boštjan Hladnik, 1961, Jugoslawien) und Bube u glavi/Bats in the Belfry a.k.a. This Crazy World of Ours a.k.a. Bughouse (Miloš 'Miša' Radivojević, 1970, Jugoslawien) gehören beide zur jugoslawischen Bewegung des Neuen Films und haben das Thema des Selbstmords, das von einer fortschrittlichen, berufstätigen Frau begangen wird, gemein. Die Regisseure machen ihre progressiven arbeitenden Heldinnen verwundbar, indem sie die starken Frauen, die sie sind, in zerbrechliche verwandeln und so die maskulinistische Feindseligkeit gegenüber der Einbeziehung von Frauen in die Arbeitswelt bremsen. Letztendlich sind die dargestellten Selbstmorde progressiver Heldinnen eine Warnung vor weiblicher Arbeit und dem Arbeitsplatz als einem gefährlichen Milieu, das vermieden werden sollte.Downloads
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