Gesamtkunstwerk Chržanovskij?
Das Projekt DAU und das Erbe des Moskauer Konzeptualismus
DOI:
https://doi.org/10.17892/app.2022.00014.309Schlagworte:
Richard Wagner, Boris Groys, Il’ja Chržanovskij, Dmitrij Prigov, Marina Abramović, DAU, Modernismus, Moskauer Konzeptualismus, Postmoderne, Gesamtkunstwerk, Architektur, Heterotopie, Flimmern, multistabile WahrnehmungAbstract
Der Begriff Gesamtkunstwerk taucht regelmäßig in den Kommentaren von Kritikern und Wissenschaftlern auf, die versuchen, einen adäquaten begrifflichen Rahmen für Ilya Chržanovskijs Werk zu finden. Auch wenn die Versuche, DAU in das Paradigma eines Gesamtkunstwerks einzuordnen und in Chržanovskijs schöpferischem Temperamen dent absolutistischen Anspruch der Künstler der Moderne zu erkennen, bei näherer Betrachtung nicht ganz stimmig sind, führt gerade die Polemik gegen diesen Ansatz zu kuriosen Ergebnissen. Ausgehend von einer Reihe grundlegender Widersprüche zwischen dem ästhetischen Konzept des Gesamtkunstwerks und dem DAU-Projekt identifiziert diese Publikation eine Kombination von Merkmalen des Projekts wie Liminalität, Heterogenität, Transitivität, Unvollständigkeit, Intermedialität sowie künstlerische Strategien der Organisation seiner Teilnehmer (Vergänglichkeit, Multireferentialität) und des Publikums (Multistabilität der Wahrnehmung), die es erlauben, über DAU im Sinne einer postmodernen Poetik zu sprechen.
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